Aktuelles aus der ABO Kraft & Wärme AG

November 2021

Abfallvergärungsanlage Ettinghausen

 

Liebe Aktionärinnen und Aktionäre,

der gestiegene Umsatz in unseren Abfallvergärungsanlagen spiegelt wider, dass sich das Leben normalisiert hat. Trotz anhaltender Pandemie essen viele Menschen wieder in Restaurants und Kantinen. Dadurch fallen dort mehr organische Abfälle an, die sachgerecht zu entsorgen sind. Mit deren Aufbereitung erwirtschaftet unsere Gesellschaft Erträge – zum einen durch Entgelte für die Annahme biogener Abfälle, zum anderen durch die Vermarktung der Energie. Allerdings bremsen weiterhin einige Einschränkungen den Betrieb der Gaststätten und Kantinen.

In unserer 2018 aus einer Insolvenz erworbenen Abfallvergärungsanlage in Zülpich nähern sich die Abfallströme langsam dem vor der Pandemie geplanten Niveau an. Nachdem die zuständigen Behörden den dreimonatigen Testbetrieb zuvor eng begleitet hatten, läuft die Anlage seit August erfolgreich im Regelbetrieb. Bis auf vereinzelte Nacharbeiten sind nun alle Baumaßnahmen abgeschlossen: Auch die letzten noch fehlenden Nebenaggregate wurden inzwischen installiert und in Betrieb genommen. Bis zum Jahresende werden wir den 2019 begonnen Umbau vollständig abgeschlossen und abgerechnet haben.

Unsere zweite Abfallvergärungsanlage, die wir bereits 2014 in Ettinghausen im Westerwald erworben haben, nimmt aktuell sogar schon wieder so viel Abfall entgegen wie vor der Pandemie. So erfreulich die erreichten Verbesserungen in Ettinghausen und Zülpich sind: Die aufgrund der Pandemie im ersten Halbjahr erlittenen Einbußen werden wir 2021 nicht aufholen können. Dies ist aus technischen Gründen unmöglich: Selbst wenn in den letzten Monaten des Jahres noch deutlich mehr Abfälle verfügbar wären, lässt die Kapazität der Anlagen eine überplanmäßige Verwertung nur in geringem Umfang zu.

Für das nächste Geschäftsjahr besteht jedoch Anlass zu Optimismus: Trotz steigender Inzidenzen deuten die politischen Signale darauf hin, dass Gastronomie und Hotellerie keine weiteren pandemiebedingten Schließungen zu befürchten haben. Von den zu erwartenden stabilen Abfallströmen profitieren dann auch unsere Abfallvergärungsanlagen.

In unserer 2018 erworbenen Biogasanlage Hammelbüsch vergären wir bislang nachwachsende Rohstoffe. Da die ursprüngliche technische Auslegung der BGA keinen profitablen Betrieb erlaubt, wollen wir auch in dieser Anlage zukünftig biologische Abfälle vergären. Der Vorteil liegt auf der Hand: Mit der Annahme der Bioabfälle können wir erhebliche Erlöse erzielen.

Angebote für den Umbau von Hammelbüsch in eine Abfallvergärungsanlage und für die Ausstattung liegen zu einem großen Teil bereits vor. Noch vor Jahresende werden wir eine umfassende Investitionsplanung erstellt haben. Mit den Genehmigungsbehörden und der Gemeinde haben wir bereits über das Vorhaben gesprochen und eine positive Rückmeldung erhalten. Parallel haben wir Möglichkeiten zur Akquise von Abfällen in der Region sondiert und erste Gespräche mit möglichen Partnern geführt. Vorstand, Geschäftsleitung und Aufsichtsrat werden zu Beginn des nächsten Jahres die Realisierungsmöglichkeiten und die Wirtschaftlichkeit bewerten und dann final über die Umsetzung entscheiden.

Wie bereits auf der Hauptversammlung berichtet, haben wir uns in den zurückliegenden 24 Monaten intensiv um den Ankauf einer weiteren Anlage bemüht und an mehreren Bieterverfahren teilgenommen. Mehrfach sind wir dabei auf dem zweiten Rang gelandet, also jeweils von einem Interessenten überboten worden. Das ist einerseits bedauerlich, weil wir gerne zum Zug gekommen wären. Andererseits deuten die zweiten Ränge darauf hin, dass wir das wirtschaftliche Potential der zum Verkauf stehenden Anlagen sowie den Markt realistisch eingeschätzt haben. Nach wie vor bleibt es unser Ziel, weitere Anlagen zu erwerben, unser Portfolio auszubauen, Synergien zu nutzen und die Wirtschaftlichkeit unserer Gesellschaft zu steigern. Dazu sondieren wir weiterhin den Markt.

Positiv bewerten wir die laufenden Gespräche in Berlin zur Bildung einer neuen Regierung. Alles deutet darauf hin, dass Klimaschutz und Energiewende künftig eine größere Priorität haben werden. Wir erwarten, dass sich neue Geschäftsmöglichkeiten für uns ergeben, die die Werthaltigkeit unserer Anlagen noch steigern. Ein Beispiel, wie sich neue Regularien positiv auswirken, ist die Erneuerbare-Energien-Richtline der Europäischen Union. Diese stärkt den Einsatz von Biomethan als Kraftstoff, um den CO2-Ausstoß im Verkehrssektor zu reduzieren. Einen Teil des in der Biogasanlage in Ramstein produzierten Biomethans möchten wir künftig auf diesem Weg vermarkten und erwarten davon signifikante Mehrerlöse. Ein entsprechender Vertrag mit einem Biomethan-Vermarkter soll noch in diesem Jahr unterzeichnet werden.

Wir sind gespannt, welche weiteren Möglichkeiten sich in den nächsten Monaten für uns ergeben werden – zum Beispiel auch durch den angestrebten Aufbau einer grünen Wasserstoffproduktion. Über die weitere Entwicklung halten wir Sie auf dem Laufenden.

 

Herzliche Grüße

Matthias Bockholt und Dr. Jochen Ahn
Vorstände der ABO Kraft & Wärme AG 

Kontakt

Patrik Stambulidis

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