Aktuelles aus der ABO Kraft & Wärme AG

Newsletter 3/22

Hauptversammlung

Liebe Aktionärinnen und Aktionäre,

die fortschreitende Erderhitzung und die Abhängigkeit von (russischem) Gas sind beherrschende Themen dieses Sommers. Der Schlüssel zur Bewältigung dieser Herausforderungen sind erneuerbare Energien. Sie stehen mehr denn je im Fokus des öffentlichen Diskurses. Inzwischen registriert auch die Politik die schlummernden Bioenergie-Potentiale. Die ABO Kraft & Wärme AG steht gleichermaßen vor großen Aufgaben wie Chancen.

Von diesen Zusammenhängen war auch unsere jüngste Hauptversammlung im Wiesbadener Kurhaus geprägt. Im offiziellen Teil wie in den anschließenden Gesprächen mit rund 30 Aktionärinnen und Aktionären ist deutlich geworden, wie gut die Perspektiven der ABO Kraft & Wärme sind. Denn die aktuelle Energiekrise führt weiten Teilen der Gesellschaft eindringlich vor Augen, wie wertvoll eine sichere Versorgung mit Strom und Wärme ist – insbesondere, wenn die Energie nachhaltig erzeugt wird. Nicht nur an der Strombörse und auf den Rohstoffmärkten hat Energie an Wert gewonnen. Auch die Öffentlichkeit hat erkannt, dass Engpässe den Wohlstand und den sozialen Frieden gefährden.

Die ABO Kraft & Wärme trägt dazu bei, die gesellschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen, und nutzt zugleich unternehmerische Chancen, die sich im aktuellen Umfeld bieten. Ein gutes Beispiel sind Treibhausgasminderungszertifikate (THG-Zertifikate). Mit diesem Instrument will die Europäische Union den Ausstoß von Treibhausgasen im Verkehr reduzieren. Wer Kraftstoffe vertreibt, ist verpflichtet, einen entsprechenden Beitrag zu leisten. Tut er dies nicht, werden hohe Pönalen fällig. Kraftstoffhändler, die Biogas aus zertifizierter Produktion beziehen, erhalten die entsprechenden Zertifikate und vermeiden so Strafzahlungen. Entsprechend hoch ist der Wert dieser Zertifikate. Dieser erhöht sich zusätzlich, wenn Substrate eingesetzt werden, bei deren Produktion und Transport besonders viel Kohlendioxid eingespart wird.

Unsere Biogasanlage in Ramstein ist bereits entsprechend zertifiziert. Zudem haben wir den Substrat-Einsatz optimiert: die Anlage vergärt nun einen höheren Anteil an Wirtschaftsdünger (vor allem Rinder- und Pferdemist) und hat damit den Wert der THG-Zertifikate erhöht. Über Verträge haben wir uns die Zusatzerlöse aus deren Vermarktung für die nächsten Jahre gesichert. Dieses Beispiel zeigt, wie betriebswirtschaftlich sinnvolles Agieren zugleich den Effekt für den Klimaschutz erhöht.

Wir sehen aktuell großes Potenzial, um durch weitere Investitionen einerseits die Rentabilität unserer Gesellschaft weiter zu verbessern und zugleich zur Bewältigung der oben genannten gesellschaftlichen Herausforderungen beizutragen. So haben wir eine Vorplanung für den Umbau der Biogasanlage Hammelbüsch in eine Abfallvergärungsanlage erstellt. Wie auf unserer Hauptversammlung dargelegt, entspricht der Aufwand einem Anlagenneubau. Wir gehen von einem Investitionsvolumen von rund 23 Millionen Euro aus. Unseren Annahmen zufolge wird sich diese Investition über die Laufzeit mit gut acht Prozent rentieren. Das in Hammelbüsch erzeugte Biogas wollen wir künftig zu Biomethan aufbereiten und dieses dann in flüssiger Form vermarkten, also als Bio-LNG. LNG ist als Abkürzung für Liquid Natural Gas (Flüssigerdgas) derzeit in aller Munde: In Niedersachsen werden gerade Schiffterminals errichtet, um solches Gas (zum Beispiel aus Saudi-Arabien) nach Deutschland zu importieren. In Hammelbüsch wollen wir das Gas künftig aus den im Bioabfall steckenden Energieressourcen gewinnen.

Aus Abfällen oder Wirtschaftsdünger gewonnenes Biomethan gilt im Zusammenhang mit den THG-Zertifikaten als „fortschrittlicher Kraftstoff“. Eine Richtlinie der Europäischen Union verpflichtet Kraftstoffhändler, den Anteil dieser fortschrittlichen Kraftstoffe in den nächsten Jahren sukzessive zu steigern – von 0,2 Prozent in diesem Jahr auf 2,6 Prozent im Jahr 2030. Entsprechend günstig sind auch langfristig die THG-Vermarktungsoptionen des Biomethans, das wir aktuell bereits aus Ramstein und künftig auch aus Hammelbüsch anbieten können.

Aktuell laufen unsere Bio- und Abfallvergärungsanlagen im Rahmen der Erwartungen. Die aktuell hohen Strompreise kommen uns entgegen. Auf Ebene des Konzerns erwarten wir für das laufende Jahr erstmals einen sechsstelligen Jahresgewinn aus der operativen Tätigkeit. Ab 2023 sehen unsere Planungen dann stetig siebenstellige Jahresgewinne vor. 

Unser kleineres Geschäftsfeld Energie-Contracting entwickelt sich ebenfalls erfreulich. Da sich auch hier die ökonomischen Bedingungen verbessert haben, wollen wir weitere Liegenschaften effizient und klimafreundlich versorgen. Dazu möchten wir neue Kolleg*innen für unser Team gewinnen und dann möglichst bald weitere Projekte akquirieren.

Mit großer Mehrheit haben die Aktionäre bei der Hauptversammlung die Vorschläge der Verwaltung beschlossen. Dazu zählte auch ein neues genehmigtes Kapital. Mit der Ausgabe neuer Aktien wollen wir noch in diesem Jahr die Grundlagen für das weitere Wachstum der Gesellschaft legen. Die Mittel setzen wir zum einen für den geplanten Ankauf weiterer Anlagen wie auch für den erwähnten aufwändigen Umbau in Hammelbüsch ein. Bezüglich der konkreten Umsetzung der nächsten Kapitalerhöhung, die wie bei uns üblich mit Gewährung der Bezugsrechte geplant ist, werden wir in Kürze auf Sie zukommen. Mittelfristig möchten wir den Aktionärskreis erweitern, um die geplanten Investitionen zu stemmen. Die Überlegungen, unsere Aktie im Freiverkehr einer Börse anzumelden, werden wir dazu konkretisieren.

Die zu Jahresbeginn erfolgte Übernahme der auf Bioenergie spezialisierten Mitarbeiter*innen von ABO Wind eröffnet der ABO Kraft & Wärme AG im öffentlichen Auftreten neue Möglichkeiten. Wir können unsere Expertise im Geschäftsfeld Bioenergie nun besser nutzen und wollen verstärkt auch als Dienstleister agieren. In diesem Zusammenhang haben wir unser Logo und unseren Internetauftritt modernisiert. Besuchen Sie uns gerne auf www.abo-kuw.de Wir sind gespannt, wie Ihnen das neue Gesicht Ihrer Gesellschaft gefällt.

 

Herzliche Grüße

Matthias Bockholt und Dr. Jochen Ahn
Vorstände der ABO Kraft & Wärme AG 

Kontakt

Patrik Stambulidis

Patrik Stambulidis

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Fax +49 611 267 65-599
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